Montag, 7. Dezember 2009

The good the bad and the ugly

http://student.org.uni-hamburg.de/LINKS/Wahl-2010.htm#wuda

Klassisch Rechts…
„RCDS“ („Ring Christlich-Demokratischer Studenten“)

Er existiert seit 1951 und hat sich seitdem prinzipiell nicht verändert.

„Weltoffen-patriotisch“ ist ein Gegensatz in sich. Seine Mitglieder wollen also alles, wie es ist. Sein Novum in den Forderungen ist die „Einrichtung eines Lehrstuhls für katholische Theologie“ (Papst).

Der konservative Ring stützt den AStA, d. h. er hält ihn fest.

„Campus International“

Sie hocken nach wie vor im AStA, obwohl sie seit gut einem Jahr abgewählt sind.

Auch sie sind mit allem Desaströsen (Ba/Ma, Studiengebühren etc.) einverstanden und beraten dazu für das Irgendwie-Klarkommen in ihren Sprechstunden.

Das ist nicht international, sondern in Tateinheit brav und undemokratisch.

„Freiheitliche Liste“

„Freiheit!“ sei ihr „Schlagwort“, und dahinter verberge sich ein „Traum“.

Das klingt nach Jörg Haider und ist möglicherweise nicht so schlimm gemeint.

Ihre Kritik am amtierenden AStA ist, daß er zu wenig Service leiste.

Unsere Kritik am amtierenden AStA ist, daß er keine politische Interessenvertretung praktiziert.

Gemäßigt Rechts (eifrig-konformer Einsatz mit Methode)
„LHG“ „Liberale Hochschulgruppe“

Die Liberalen geben sich dieses Jahr etwas mehr Mühe, weil sie merken, woher der Wind weht.

Die Westerwelle-Jugend leugnet ihre Parteigebundenheit ab. (Schwarz-Gelb ist ja auch wirklich nicht so toll.)

Sie will mehr Service und Betreuung an der Uni und mehr Masterplätze; allerdings bei Bevorzugung der heimischen Studierenden.

Ihr Schmankerl: „Pokerturnier“.

Sozial-liberal oder bürgerrechts-liberal ist das mitnichten.

„wiwi-Liste“

Auch hier: „Master Heimvorteil für Hamburger Studierende!“ Sie sind das organisierte Einverständnis mit Studiengebühren, Ba/Ma, Fakultäten, Gemütlichkeit und mit Herrn Lenzen.

„Wir setzen uns für Schließfächer ein, die man monatsweise mieten kann.“ Also: Die Mietservice-Hochschulgruppe und keine Interessenvertretung.

Ihr „Weiter So!“ ist verantwortlicher Teil der Krise.

„JuraListe“

Ihre Ideologie sei frei von „ideologische(r) Verblendung“. „Für das Rechtshaus.“ Der ganze Mist der letzten Jahre ist für sie in Ordnung, er soll nur besser verwaltet und ein wenig korrigiert werden („Transparenz bei der Verwendung von Studiengebühren.“).

Hier ist man (frau auch) Gundelach-freundlich und Lenzen-kompatibel – ergo die Negation von „'68“.

„Die Medizinerliste“

Auch sie stagnieren und merken nicht, daß die Medizin etwas anderes sei als die Reparatur der Maschine Mensch, die Uni mehr als das UKE, Interessenvertretung besseres als günstigeres Mensa-Essen und Examensbälle sowie Herr Lenzen nicht der richtige Kandidat als Präsident für die Uni.

„Zukunft“ hat das nicht. Die Welt in weiß ist kalt und teuer.

„hisverjus“

Heinz Drews bemüht sich weiterhin auf sozial-konservativer (nationaler) Basis um Wahrheit und Gerechtigkeit.

Das kann nicht gelingen, da Kritik und Widerstand negiert werden und die Harmonie bevorzugt wird.

Krieg und Diktatur (1933 – 1945) verlangen jedoch die Verneinung.

Für Frieden, Demokratie, sozialen Fortschritt und kulturelle Emanzipation.

Liberal…
„Die Geisteswissenschaften“

„IchWillWas“ „Schreib uns!“

Viele Fächer sind gut, Ba/Ma nicht flexibel genug, Studiengebühren sollen transparent und demokratisch verwendet werden, StiNE soll besser funktionieren und ein teureres Semsterticket soll auch mehr Leistungen enthalten.

Und dann?

„Die EPB-Liste Erziehungswissenschaft-Psychologie-Bewegungswissenschaft“

Ihre Etiketten sind: „studentische Mitbestimmung“, „keine Studiengebühren“, „Masterplätze für alle“ usw. – ohne bisher nennenswert dafür gewirkt zu haben.

„Die EPB-Liste“ ist der amtierenden AStA-Koalition nahe. Ihre Linie: „Korrektur“.

„Kultur Campus“

Hier sammelt sich das Gemütlichkeitskommando des aktuellen AStAs („wiwi“-, „Jura“-, „Medizinerliste“, „LHG“, „Realos“/„Jusos“, unterstützt vom „RCDS“).

Wer schon keine Freude im Studium hat, soll wenigstens feiern.

Trocken Brot und feuchte Spiele.

Paternalistisch Sozial…
„Uni P.U.R.“

Fünf Kommilitonen sitzen ohne Kleidung in den Hörsaalbänken und lassen sich von einer Kommilitonin anlächeln: „produktiv“, „unabhängig“ und „repräsentativ“.

Wessen Interessen werden hier vertreten?

„Realos“ („Juso-Hochschulgruppe“)

Bei Verschleierung der Parteiverbindung zur SPD heften sich die Kofferträger von Johannes Kahrs und Olaf Scholz die Ergebnisse studentischer Bewegung an ihr Etablierten-Sakko.

Ihre Aufgabe wäre: „Starke Opposition gegen den Schwarz-Grünen Senat!“ Dabei haben sie im Akademischen Senat Dieter Lenzen als Präsidenten bestätigt.

„Realos“ haben kurze Beine.

Linksliberal…
„CampusGrün“

Ohne „Schwarz-Weiß-Denken“ – also ohne allzu viel Opposition – sind sie gegen Studiengebühren, gegen die Verlagerung der Uni auf den Grasbrook und den Hochschulrat. Über ihre Mutterpartei, die ja Partnerin der CDU ist, schweigen sie sich aus.

Ansonsten votieren sie für Solardächer und ein flexibleres StiNE.

Grün ist eben auch so eine Art von Programm.

„St. Pauli“

Again: Gunnar gilt unser freundlicher Gruß für seine Unermüdlichkeit.

Die Bestandsgarantie der teilautonomen Referate im AStA, die Position „gegen rechts“, „Ökologie“, „Basisdemokratie“ und „die Gleichstellung von Mann und Frau“ sind Programm.

Ernsthafte Arbeit im Studierendenparlament soll auch wieder sein.

Gutes Gelingen.

Skurriles…
„Liste für Tierbefreiung“

Die Gleichsetzung von Menschen und Tieren ist nicht haltbar.

Auch den vollständigen Verzicht auf den Verzehr von Fleisch, Milch und Eiern halten wir nicht für sinnvoll und bekömmlich.

Dennoch: Die menschliche Gesellschaft ist zur Zeit höchst unmenschlich. Das ist zu ändern.

Der Empfehlung, „eine der anderen linken Listen zu wählen“, ist zuzustimmen.

Links (und liberal)…
„Piraten-Hochschulgruppe“

Eine bürgerrechtliche Vereinigung für Datenschutz, Open Source und gegen Studiengebühren. Alles mit einer Prise sogenannter Ideologiefreiheit.

„Regenbogen/Alternative Linke“

Um es gleich vorweg zu sagen: Die schönste Forderung ist die nach „Opposition gegen die neoliberale Ideologie der Ökonomisierung aller Lebensbereiche!“ Von wem wird das gefordert?

Ansonsten stehen Gebührenfreiheit, Bildung als Menschenrecht, Antifaschismus und kritische Bildung auf dem Programm.

Alles bunt nebeneinander, aber nicht falsch.

„Stop Bertelsmann“

Der Name ist Programm.

Der Bertelsmann-Konzern (Medien) steht hinter dem CHE (Centrum für Hochschulentwicklung), einem maßgeblich Brain-Trust für neoliberale Hochschuldeform. Jörg Dräger, ehemals Wissenschaftssenator in Hamburg, ist nun Geschäftsführer des CHE.

„Stop Bertelsmann“ klärt über diesen Zusammenhang auf und plädiert für eine Allgemeinwohlorientierung der Wissenschaften.

„die linke.sds“

Hier kandidiert wieder unsere jüngere Schwester, die von der WASG bzw. aus dem Department für Wirtschaft und Politik (DWP, frühere HWP) kommt.

Richtige Forderungen sind: „Gebührenfreiheit“, „Offene Hochschulen“, die Allgemeinwohlorientierung des Studiums sowie die Ablehnung von Ba/Ma.

Links…
Fachschaftsbündnis

Die Universität ist ihnen eine zivile Einrichtung, die sozial offen sein muß. Demokratische Strukturen sind unerläßlich. Studiengebühren, Ba/Ma und StiNE sind abzuschaffen. Ein besseres Leben aller die politische Ambition.

Gemeinsame Liste (1) zum Akademischen Senat: Bündnis für Aufklärung und Emanzipation (BAE!).

harte zeiten – junge sozialisten und fachschaftsaktive

Hier sind die echten Jusos am Werk.

Krieg ist nicht Frieden; Rechts ist nicht Links; Lüge nicht Wahrheit; Diktatur nicht Demokratie und Solidarität wird durch Erkenntnisse in der Tat gebildet.

Gemeinsame Liste (1) zum Akademischen Senat: Bündnis für Aufklärung und Emanzipation (BAE!).

Liste LINKS

Eindeutig vor die Wahl gestellt:
Griesgrämig stets oder wohl heiter?
In dieser vollgemachten Welt,
Ein jeder auf der Hühnerleiter,
Der sich erhebt und nicht den Mist erhält,
Ist wohl gescheiter.

Gemeinsame Liste (1) zum Akademischen Senat: Bündnis für Aufklärung und Emanzipation (BAE!).

Wir wünschen eine erhellende Lektüre.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wenn man der "Reihenfolge" folgt, sind RCDS, campus international und Freiheitliche Liste gut, die danach schlecht und Liste Links selbst hässlich :D

Entdinglichung hat gesagt…

auch da hab' ich noch einen Beitrag zu ... irgendwie bleibt sich die Liste Links bzw. ihr Alpha-Männchen/Häuptling sich in der Sache treu ;-(