Sonntag, 12. April 2009

Eingeschickt: Protestwoche der EPB-Fakultät


Dass das gesamte Hochschulsystem über Dekaden Unterfinanziert ist und deswegen (wie an der Uni HH 365€) Studiengebühren rein rechnerisch nicht „zusätzlich“ für die Verbesserung der universitären Lehre sein können, wurde bereits 2004 vor der Einführung der Uni-Maut u.a. von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) festgestellt. Das Studiengebühren deswegen faktisch dazu benutzt werden um Finanzlöcher zu stopfen, zeigt sich in einer besonders dreisten Art am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg.

Nach jahrelanger Unterfinanzierung im Erziehungswissenschaftsbereich der Universität Hamburg steht dem Fachbereich und der gesamten Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft im Januar 2009 erneut Kürzungen bevor.

Unter dem Vorwand eines „gerechteren“ Verteilungsmodells hat die Präsidentin der Hamburger Universität, Raketen-Moni (Frau Auweter-Kurtz) eine Formel gefunden, welche zu dem Ergebnis führt, dass das Budget der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften um 17% gesteigert wird, das der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sogar um über 20%, während die Geisteswissenschaften und die Juristen weniger Geld erhalten und die Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft mit 11% Budgetkürzung am härtesten getroffen wird.

Dass diese inneruniversitäre Finanzumverteilung mit den Zielen des neoliberalen Konzepts der sog. „Wachsenden Stadt Hamburg“ übereinstimmt, ist sicher kein Zufall!



In die mediale Öffentlichkeit gelangte dies bereits durch den Abendblatt-Artikel vom 21.10.2008, mit dem Titel „Uni-Proteste: Eine Gefahr für die Lehrerausbildung“ in dem auch auf den Protest-Brief der Professorenschaft des Fachbereiches eingegangen wird, der im Rahmen der Auseinandersetzung im Fakultätsrat an das Unipräsidium sowie an die zuständigen Senatorinnen Goetsch und Gundelach geschrieben wurde. Innerhalb dieses Protestbriefes äußert die ProfessorInnenschaft grundlegend Kritik an der Umverteilung, sieht darin keine Lösung des Problems und fordert eine demokratische und gemeinsame Auseinandersetzung und Problemlösung mit den Zuständigen auf universitärer und senatspolitischer Ebene.



Auch wird in dem dieser Auseinandersetzung die Verwendung von Studiengebühren kritisch hinterfragt. So titelt am 22.10.2008 (wieder) das Abendblatt „Campus-Maut: Streit an Hamburger Uni - Professoren befürchten Zweckentfremdung“. Und in der Tat ist es bezeichnend wie im aktuellen Fall erst öffentliche Gelder gekürzt und die dadurch entstehende Lücke dann durch Studiengebühren wieder geschlossen werden soll! (vgl. Protestbroshüre)



Kurz gesagt, das Präsidium fordert von der Fakultät in den kommenden zwei Jahren ca. 1,5 Millionen Euro an Sach- und Personalmitteln einzusparen. Diese Kürzungen des Etats werden die Qualität des Studiums wie wir es als Studierende bisher kennen, in starken Maße verschlechtern. Außerdem ist zu befürchten, dass durch diese Einsparungen die historisch gewachsene wissenschaftliche Substanz insbesondere der Erziehungswissenschaft und der Lehrerbildung zerstört wird. So wird höchst wahrscheinlich das Fach Arbeitslehre und Turkologie wegfallen, die Fachbereiche „ausgedünnt“ und weniger Profs für die Didaktiken geben.



Fakultätsweite Protestwoche 20.- 24. April

Um gegen diese Maßnahmen etwas entgegen zu setzten, die Öffentlichkeit zu informieren und StudentInnen für mehr Widerstand zu organisieren, wurde ende 2008 bereits zwei „Dias Academicus“ organisiert, an dem fakultätsübergreifend Workshops und Selbstorganisierte Veranstaltungen u.a. zum strittigen Thema Bildung + Finanzierung gab.

Zudem wurde auf einer fakultätsweiten Vollversammlung eine für den 20.- 24. April stattfindende fakultätsweiten Protestwoche geplant. Auch hier werden Lehrende angefragt ob sie sich beteiligen und/oder Veranstaltungen zum Thema Bildungsfinanzierung o.ä. abhalten wollen, Studentische AG’s gegründet, und selbstorganisierte Workshops vorbereitet.

Die Auftaktveranstaltung wird am Mo. den 20.04 ab 10 Uhr in oder vor VMP8 stattfinden.
Am
Donnerstag den 23.04. folgt ein Campus-Fest ab 16 Uhr im und um das Cafe Knallhart. Den Abschluss bildet am Freitag den 24.04. ab 14 Uhr eine Demonstration vom Dammtor-Bahnhof in Richtung Innenstadt.



Du bist also herzlich dazu eingeladen dich an der Protestwoche zu beteiligen und/oder (z.B. durch ein selbst organisiertes Seminar, kleine Wokshops, Aktion oder Performance) dort mitzuwirken. Und für alle die mehr Infos zu Geschehnissen und Organisation der fakultätsweiten Protestwoche haben möchte, können sich in der Internetplattform Educommsy im Raum "Rettet die Bildung“ (Code: 123) anmelden.



Was natürlich sehr erfreulich ist, ist dass die Zeit dieser fakultätsweiten Protestwoche auch in die Zeit des “Kampagnen - Starts” des bundesweiten Bildungsstreiks 2009 (www.bildungsstreik2009.de) und der “Reclaim your Education - Global Week of Action” (www.emancipating-education-for-all.org) fällt. Das heißt, dass es in dieser Woche es auch bundes- und weltweit Aktionen gegen die Unterfinanzierung und Ökonomisierung von (Hochschul-) Bildung geben wird!



Also kommt zur Fakultätsweiten Protestwoche vom 20.- 24. April!

Für kritische Bildung statt Produktion von Humankapital und zwar weltweit!!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

„Campus Festival“ im Cafee Knallhart am Do. 23.04 ab 16 Uhr mit:

- Friekshow http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseacti ...

- Capoeira

- King Kong Disko http://www.kingkongsound.de/

- DJ Philip

- Gitarre und Schlagzeug

- Angefragt (Kapelle Herrenweide) ???

- Angefragt (Invisible Urcle)??? http://www.myspace.com/invisibleurcle