Mittwoch, 24. Juni 2009

War was? Abwahl des AStA-Vorstandes geplant

Zur kommenden Sitzung des Studierendenparlaments am Donnerstag (25. Juli) dieser Woche liegt ein Abwahlantrag (Mißtrauensvotum) gegen den AStA-Vorstand vor. Für den Erfolg eines solchen Antrags reicht die einfache Mehrheit der anwesenden Parlamentarier. In der Begründung findet sich ausschließlich ein Punkt: Der Fall der Uni-Präsidentin Auweter-Kurtz.

An die Mitglieder des Studierendenparlaments
Antrag

Hiermit beantragen wir die Abwahl des AstA-Vorstandes
Begründung:

Universitätspräsidentin Monika-Auweter-Kurtz ist sein einiger Zeit stark in Bedrängnis. Die
Empörung von ProfessorInnen, Lehrbeauftragten und Studierenden kommt nicht von ungefähr:
Auweter—Kurtz hat einen Führungsstil etabliert der sich nur noch als autoritär bezeichnen lässt.
Um nur ein paar Beispiel zu nennen: 2007 verfasste sie ein als „Maulkorb-Erlass“ bekanntes
Schreiben, in dem sie ProfessorInnen und Lehrbeauftragte anwies, sich nicht ohne Absprache mit
der Pressestelle der Universität zu hochschulpolitischen Fragen öffentlich zu äußern. Einer
Dozentin wurde ihr Lehrauftrag entzogen, nachdem sie sich im Fernsehmagazin Monitor eine
Kritik an den Arbeitsverhältnissen an der Uni formuliert hatte.
Auweter-Kurtz hat ein Verständnis von der Universität als einem Dienstleistungsunternehmen.
Genauso undemokratisch wie bei einem solchen soll es auch an der Universität zugehen. Auch
wenn sie am letzten Freitag bei einer Pressekonferenz „Demut“ bekundet, und ankündigte, ihr
Verhalten mehr zu überdenken, weigert sie sich immer noch den vom Fakultätsrate Sprach- und
Geisteswissenschaften gewählten Professor Dr. Gutmann als Dekan zu ernennen.
Wie Dr. Goetz bei Schalthoff Live deutlich machte: Es ist absurd, Auweter-Kurtz eine „zweite
Chance“ geben zu wollen, weil sie längst die schon längst gehabt hat, und alle Beschwerden von
ProfessorInnen und Studierenden immer wieder ignoriert hat. 120 ProfessorInnen haben bereits eine
Brief unterzeichnet, in dem sie Auweter-Kurtz zum Rücktritt auffordern.
In dieser Situation, in der es endlich ein Chance für einen Wandel an der Universität gibt, stellt sich
der AstA-Vorstand demonstrativ hinter die Präsidentin. Er distanziert sich öffentlich von den
Rücktrittsforderungen, die von immer mehr ProfessorInnen, Studierenden und Lehrbeauftragten
formuliert werden. Auf der Homepage des AstAs ist zu lesen, dass der AstA Auweter -Kurtz'
angeblcihe einsicht begrüßt, Severin Pabsch erklärte bei Hamburg 1, er sei optimistisch, dass sie
ihre Ankündigungen wahr macht.
Zwar ist es richtig, dass nicht allein die Univeritätspräsidentin das Problem ist, sondern sie in vielen
Punkten lediglich Hochschulopolitische Konzepte umsetzt, die anderswo entwickelt und
durchgesetzt wurden. Mit ihrem harten Kurs trägt sie aber entscheidend mit dazu bei, dass
hochschulinterne Demokratie ausgehelbt wird und die Universität ausgerichtet wird wie ein
marktorientiertes Dienstleistungsunternehmen. Jetzt gerade besteht die Chance, diesen
Entwicklungen effektiv engegenzuwirken, indem Auweter-Kurtz abgesetzt wird. Der AstA wirkt
dem mit aller Kraft entgegen. Wir wollen einen AstA, der sich seiner Verantwortung bewusst wird,
und gegen Entdemokratisierung und Ökonomisierung der Hochschulen Position bezieht.

Regenbogen/Alternative Linke, 18.06.2008

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