Sonntag, 23. August 2009

Stellenausschreibung Uni Hamburg


An der Universität Hamburg ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle

der Präsidentin oder des Präsidenten

zu besetzen.

Die Universität Hamburg ist mit etwa 38.000 Studierenden die fünftgrößte Hochschule Deutschlands. Sie gliedert sich in sechs Fakultäten: Rechtswissenschaft; Wirtschafts- und Sozialwissenschaften; Medizin; Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft; Geistes- und Kulturwissenschaften; sowie Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften.

Die Präsidentin/Der Präsident vertritt die Hochschule, leitet das Präsidium und befördert die Weiterentwicklung der Universität und ihres Ansehens in Forschung und Lehre aktiv.

Gesucht wird eine Führungspersönlichkeit mit sehr guter wissenschaftlicher Qualifikation, umfangreicher Erfahrung in der Leitung größerer Einheiten im Universitäts- und Wissenschaftsbereich, in der Arbeit mit akademischen Gremien und in internationaler Zusammenarbeit sowie mit hoher Kommunikationskompetenz und Integrationsfähigkeit.

Die Universität ist an Bewerbungen von Frauen besonders interessiert. Qualifizierte Frauen werden deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben.

Die Präsidentin oder der Präsident wird nach §§ 80 ff. Hamburgisches Hochschulgesetz vom Hochschulrat gewählt und vom Akademischen Senat bestätigt. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerbern wird bei gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben.

Bewerberinnen und Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen bis zum 15. September 2009 an den Vorsitzenden des Hochschulrates, Prof. Dr. Albrecht Wagner, Universität Hamburg, Postfach 13 02 44, 20102 Hamburg, zu senden.

Samstag, 22. August 2009

Das schreiben die Anderen

"Wir befinden uns in einer Krise des kapitalistisch verfassten Wirtschafts- und Vergesellschaftungssystems. Diese Krise geht aktuell einher mit einer Zeit des Umbruchs an den Hamburger Hochschulen.

Die unter dem Hamburger CDU-Senat forcierte Umstrukturierung der Hochschulen hin zu effizient arbeitenden, top-down-administrierten Humankapitalfabriken hat an der Uni Hamburg dauerhaft zu breitem Protest geführt, der nicht immer erfolgreich war, jüngst aber mit dem Rücktritt der Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz einen personellen Zwischenerfolg erzielt hat.

Die von Privatisierungsbestrebungen (Forderung von Studiengebühren) und inhaltlicher Verengung (rhetorisch forciert im Rahmen des „Bologna-Prozesses“) geprägten Entwicklungstendenzen in der Bildungspolitik bleiben jedoch bestehen. Um darauf inhaltlich fundiert reagieren zu können, bedarf es einer Möglichkeit der öffentlichen Auseinandersetzung und Verständigung über aktuelle Probleme und Entwicklungen, verschiedene Positionen und Perspektiven der Bewegung für ein menschlicheres Bildungswesen.

Wir möchten mit diesem Blog Anknüpfungspunkte dafür schaffen.

Man könnte fragen, „Warum Ratzplast?“ Worauf man antworten könnte, „Warum nicht?“ Ratzplast ist ein Nicht-Wort – bewusst keine programmatische Aussage, aber ein Wort-Raum, der dem freien Assoziieren offen steht. Unsere programmatische Aussage ist kein Schlagwort, sondern unsere Idee, einen unabhängigen Ort der Diskussion schaffen zu wollen. Gemeinsam mit Vielen, die sich für eine bessere, das heißt: demokratische und solidarische, Bildung engagieren. Wir kommen aus der Studierendenbewegung, sind in unseren Fachbereichen, in studentischen Initiativen und/oder in hochschulpolitischen Listen aktiv.

Wir schließen uns den Forderungen der studentischen und der Schüler_innen-Proteste, aber auch anderer gesellschaftlicher Gruppen an, die auf ein inklusives Bildungssystem und eine soziale Öffnung der Hochschulen, verbunden mit der Abschaffung von Studiengebühren, der dringend gebotenen Überwindung des Bachelor-Master-Systems und der Demokratisierung der Bildungsinstitutionen hinarbeiten.

Unser Ziel ist es, den Widerstand gegen die neoliberalen Umstrukturierungen im Bildungsbereich und die Entwicklung von darüber hinaus weisenden Perspektiven voranzutreiben. Wir möchten gemeinsam – und über die Grenzen der Hamburger Hochschulen hinaus – Diskussionen anregen, Kontroversen fördern, Risse in bestimmenden Diskursen vertiefen, Leerstellen suchen und Freiräume schaffen.

Euer Ratzplast-Redaktionskollektiv,

14. Juli 2009"

http://ratzplast.wordpress.com/2009/07/16/beschlossene-positionsbestimmung-stand-14-07-09/


Dies war ein besonderer Service des Unipanther-RedakteurInnen-Kollektiv des Humankapitalkombinats Hamburg. Rotzfrontz Ratzplatz. Mit Dank an den Einsender.

Mittwoch, 19. August 2009

Via Privacy Box: Eine neue Hochschulgruppe

Moin Moin Piraten,

Gestern Abend hat sich auf dem Stammtisch des LV Hamburg der
Pirtanpartei die Piraten-Hochschulgruppe Hamburg gegründet. Mit vier
Gründungsmitgliedern und einer Satzung steht einer neuen, piratigen
Hochschulpolitik an den Hochschulen Hamburgs nichts mehr im Wege. Die
Piraten-Hochschulgruppe Hamburg ist eine unabhängige Vereinigung
junger Studenten aus Hamburg, die die Ideen der Piratenpartei in den
Alltag aller Hochschulen in Hamburg tragen wollen.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt an den Studierendenparlamentswahlen im
Wintersemester 2009 teilzunehmen und die Studierendenparlamente im
nächstes Jahr zu entern.

Hiermit laden wir jeden interessierten Hamburger Studenten ein an
unserer Hochschulgruppe teilzunehmen.

Interessierte können uns über unsere Mailingliste
piraten-hochschulgruppe@piratenpartei-hamburg.de erreichen, oder sich
bei mir persönlich melden.

MfG
Nils Hasenbanck
Vorsitzender der Piraten-Hochschulgruppe Hamburg

Dienstag, 18. August 2009

Dokumentiert: SPD vs. Hochschulrat

SPD: Uni-Spitze ohne Hochschulrat wählen

Die SPD will den Hochschulrat entmachten, um dem künftigen Präsidium "mehr Legitimation und Rückhalt" zu garantieren.

Während die Suche nach einer neuen Führungsspitze für die Universität Hamburg läuft, will die SPD den Hochschulrat entmachten, um dem künftigen Präsidium "mehr Legitimation und Rückhalt" an der Hochschule zu garantieren. Laut einem Antrag zur Änderung des Hochschulgesetzes, der dem Abendblatt vorliegt, soll künftig anstelle des Hochschulrats der Akademische Senat in einem öffentlichen Verfahren mögliche Nachfolger benennen und auch wählen. Begründung: In diesem Gremium sind alle Statusgruppen vertreten, vom akademischen Personal über Studenten zu Verwaltungskräften, heißt es.

"Entscheidend für die Zukunft der Uni ist, frühere Fehler diesmal zu vermeiden", sagte SPD-Hochschulexpertin Dorothee Stapelfeldt dem Abendblatt. Der vehemente Widerstand gegen die ehemalige Präsidentin Monika Auweter-Kurtz habe neben persönlichen auch strukturelle Ursachen gehabt - so war sie die erste Präsidentin, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit von Headhunter für geeignet befunden und vom damals neu gegründeten Hochschulrat gewählt wurde. "Während der Hochschulrat im Verborgenen agierte, fanden keine Personaldebatten an der Uni statt, entsprechend gering war die Akzeptanz der Präsidentin unter Mitarbeitern der Hochschule", so Stapelfeldt. Der Antrag, über den das Parlament ab September beraten wird, sehe daher auch vor, dass sich Kandidaten der Hochschule in öffentlichen Redebeiträgen vorstellen. Stapelfeldt: "So, wie es früher gang und gäbe war."

Derzeit sucht eine achtköpfige Findungskommission, jeweils vier Mitglieder aus dem Hochschulrat und dem Akademischen Senat, nach einem neuen Chef für die derzeit kommissarisch geleitete Universität. Der Vorsitzende des Hochschulrats, Prof. Albrecht Wagner, sagte zu dem SPD-Vorstoß: "Dilemma ist, dass Hochschulen auf der einen Seite das institutionelle Wissen der Gremien brauchen, auf der anderen Seite aber im Sinne eines modernen Managements verantwortliche Institutionen benötigen."

So lege der Hochschulrat großen Wert auf einen Diskurs mit dem Akademischen Senat, aber auch den Mitarbeitern der Uni. Gegen öffentliche Personaldebatten spreche jedoch, dass potenzielle Spitzenkräfte großen Wert auf einen vertraulichen Prozess legten, mit ihrem Namen also nicht monatelang in Debatten auftauchen wollen oder können.

SPD-Politikerin Dorothee Stapelfeldt sieht das anders: "Öffentliche Debatten können gute Bewerber zwar auch abschrecken, trotzdem muss das Verfahren demokratisch sein."


Link: http://www.abendblatt.de/hamburg/article1143336/SPD-Uni-Spitze-ohne-Hochschulrat-waehlen.html#sendafriend