Sonntag, 26. Juli 2009

Dokumentiert: PM CampusGrün zur RCDS-Tolerierung

Große Koalition jetzt offiziell - AStA arbeitet mit RCDS zusammen

Pünktlich zum Beginn der Vorlesungsfreien Zeit gab der RCDS auf seiner Website bekannt, dass er eine Tolerierungsvereinbarung mit dem Minderheiten-AStA ausgehandelt habe, nachdem dieser bereits ein halbes Semester(!) im Amt ist. Dieses Bündnis verfügt über 23 von 47 Sitzen im Studierendenparlament.

Der RCDS wolle „christdemokratische Politik nach Vorne bringen“ und den AStA daran erinnern, seine Ressourcen zum Wohle der Studierenden einzusetzen, wobei die „Teilhabe von linken Extremisten am AStA zu Verhindern“ sei.

Der RCDS steht für konservative Hochschulpolitik und spricht sich offen für Studiengebühren aus. Erst vor wenigen Tagen verkündete der RCDS-Bundesverband, dass das BAföG abgeschafft gehöre. Studierende sollten sich von Anfang an für ihr Studium verschulden.

Die Tolerierungsvereinbarung ist derzeit weder einsehbar noch werden Inhalte daraus bekannt gegeben. Es ist daher völlig unverständlich, warum sich der RCDS als Stimme der Demokratie versteht. Bedauerlicher Weise setzt der RCDS damit die bestehende Politik des AStAs fort, die Koalitionsvereinbarungen der AStA bildenden Hochschulgruppen den Studierenden vorzuenthalten.

CampusGrün meint, dass Studierende ein Recht darauf haben zu erfahren, welchen Einfluss christlich-konservative Ideologie auf ihre Interessenvertretung hat. Mit der Fortführung der Intransparenz schafft der AStA kein neues Vertrauen. In den Krisen des Sommersemesters 2009 vertrat der Minderheiten AStA nicht die Mehrheit der Studierenden während des Debakels um die mittlerweile ausgeschiedene Uni Präsidentin Auweter-Kurtz. Und obwohl das Studierendenpalaments den AStA dazu beauftragt hat, sich für die Einsetzung des von der Fakultät für Geisteswissenschaften gewählten Dekans Martin Gutmann einzusetzen, bliebt er untätig.

Es ist zu vermuten, dass es mit dem Tolerierungsabkommen zwischen RCDS und dem AStA auch in Zukunft kein teilautonomes Frauenreferat geben wird, da dies gegen die rückwärtsgewandte Frauenpolitik des RCDS verstieße.

Wenn der AStA bereit wäre seine geheime Hinterzimmerpolitik zu beenden, ökologisch zu handeln anstelle nur zu reden, Frauen ihr Selbstverwaltungsrecht zurückgeben würde und sich aktiv für Demokratie an der Hochschule einsetzte, dann wäre eine Tolerierungsvereinbarung mit dem RCDS überflüssig.


Link: http://www.campusgruen.org/news/RCDS_toleriert_AStA/

Freitag, 24. Juli 2009

Dokumentiert: Achtung, manipulierte Studie! Senatorin unter Beschuss

Manipulation in der Senatsstudie zur Uni

Der ehemalige Oberbaudirektor greift "unwissenschaftliche und unsystematische Arbeit" von Herlind Gundelachs Behörde an.

Jetzt kommt es knüppeldick für Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU): Der frühere Oberbaudirektor Prof. Egbert Kossak (von 1981-1999) zerpflückt in einem neunseitigen Gutachten die Studie, die Gundelach zum möglichen Umzug der Universität in Auftrag gegeben hatte. Kossak attackiert das Werk als "unwissenschaftlich und unsystematisch" und wirft den Autoren "Manipulation" vor.

Gundelach hatte Ende März vier Szenarien zur "baulichen Entwicklung der Universität Hamburg" vorgestellt. Zwei Varianten nehmen den Verbleib der Uni am Standort Rotherbaum zur Grundlage, die beiden anderen behandeln eine Teil- oder Komplettverlagerung der fünftgrößten deutschen Hochschule auf den Kleinen Grasbrook.

Gundelach hatte bei der Präsentation der Studie eine ergebnisoffene Diskussion zugesagt, aber von Beginn an den Eindruck erweckt, sie favorisiere die komplette Verlagerung der Uni in das Hafengebiet. Die damalige Uni-Präsidentin Prof. Monika Auweter-Kurtz sprach sich offen für den Umzug aus. "Die Studie ist als reines Rechtfertigungspapier aufgebaut, ausgerichtet auf das offensichtlich vorgegebene Ergebnis", schreibt Kossak in seinen Anmerkungen, die dem Abendblatt vorliegen. "Text und vor allem das Zahlenwerk" seien so strukturiert, dass die "nicht gewollten Szenarien abgewertet und teuer gerechnet" und das gewollte Szenario "schöngeredet und -gerechnet" würde. In der Gundelach-Studie wird behauptet, Sanierung und Modernisierung der Uni in Rotherbaum für 1,3 Milliarden Euro würde die Position der Uni nur "geringfügig" verbessern. Die komplette Verlagerung auf den Grasbrook für 2,1 Milliarden Euro biete dagegen "hervorragende Perspektiven" für Uni und Stadt.

"Die Studie lässt die konkrete Analyse der realen Lage der Flächenpotenziale, der gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen, der verkehrlichen und stadträumlichen Integration der Standorte für eine Voll- und Teiluniversität vermissen", lautet Kossaks Urteil. Für die Uni in Rotherbaum spreche die Einbettung in ein "vielfältiges gesellschaftliches, wissenschaftliches und kulturelles Umfeld". Andererseits würden für den Kleinen Grasbrook "viele der real gegebenen belastenden Standortfaktoren verschwiegen oder auf den Bildern weggelassen". Es werde so getan, "als läge der Kleine Grasbrook mitten in der City und nicht im Hafenentwicklungsbiet/Freihafen". Konkrete Probleme sieht der Ex-Oberbaudirektor schon in der Bauphase, während der "etwa 500 000 bis 600 000 Lkw-Einheiten fast ausschließlich über die HafenCity" zum Bauplatz geführt werden müssen. Das werde sich "katastrophal" auf die Feinstaub- und Lärmbelastung in der HafenCity auswirken. "Wenn die Umweltbehörde gleichzeitig eine Umweltzone für die innere Stadt und die Veddel einrichten will, geht da etwas umweltpolitisch ganz und gar nicht zusammen", merkt Kossak süffisant an.

Als ebenfalls misslungen wertet der Architekt die finanziellen Kalkulationen. So würden "in grotesker Weise" die Erschließungskosten für den Kleinen Grasbrook in Höhe von einer Milliarde Euro bei den Rotherbaum-Szenarien aufgeschlagen. "Durch diese Manipulation werden die Szenarien 1 und 2 (Rotherbaum, die Red.) plötzlich zu den teuersten Lösungen", schreibt Kossak.

Anders als in der Studie behauptet, sieht der Ex-Oberbaudirektor am Standort Rotherbaum ausreichend Platz für die Erweiterung der Uni, vor allem bei Einbeziehung des Uni-Sportplatzes.

Kossak hat errechnet, dass "bei mittleren Ansätzen" für den Grasbrook Mehrkosten in Höhe von 1,3 bis 1,9 Milliarden Euro zu veranschlagen sind. So seien die Bau-, die Grundstückskosten und die Kosten der Erschließung zu niedrig angesetzt. Kosten für Tiefgaragenstellplätze und soziale Infrastruktur fehlten ganz.


Link: http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1108975/Manipulationen-in-der-Senatsstudie-zur-Uni.html

Dokumentiert: Abendblatt berichtet über nicht abgesprochenen CDU-Vorstoß


CDU-Abgeordneter: "Der Uni-Umzug ist beerdigt"


Wissenschaftsbehörde und Koalition dementieren. Die Verlagerung der Einrichtung auf den Grasbrook werde weiter geprüft.

Mit zwei kleinen Sätzen hat der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Thies Goldberg das sommerlich gestimmte Rathaus aufgeschreckt. "Wir haben schon einige Projekte beerdigt. Beispielsweise das Thema Umzug der Uni auf den Grasbrook", sagte Goldberg, zuständig für öffentliche Unternehmen in seiner Fraktion, in der Hamburg-1-Sendung "Schalthoff live".

Also nach Monaten der Debatte über die Zukunft der Universität am Hafenrand alles vorbei - wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise? Spricht nur einer aus, was alle denken? Politik funktioniert anders. Kaum waren die Worte Goldbergs heraus, hagelte es schon Dementis.

"Das ist die private Meinung von Thies Goldberg, nicht aber die der Fraktion", sagte Wolfgang Beuß, CDU-Fraktionsvize und hochschulpolitischer Sprecher. "Eine Entscheidung darüber, wie es mit der Universität weitergeht, wird frühestens Anfang 2010 gefällt - und nicht vorher!"

Fast wortgleich reagierte die Wissenschaftsbehörde: Das sei Goldbergs "private Einzelmeinung". Diese stehe ihm zu, sagte Behördensprecher Timo Friedrichs. Tatsächlich gebe es keine Entscheidung des Senats zum Thema Uni-Umzug. "Wir haben vier Szenarien in der Prüfung, und diese werden auch weiter geprüft", sagte Friedrichs.

GAL-Fraktionschef Jens Kerstan, der selbst Gast in der Gesprächsrunde bei Hamburg 1 war, sagte dem Abendblatt: "Ich habe Thies Goldberg schon in der Sendung direkt widersprochen." Kerstan betonte, dass es bisher "weder Absprachen noch Entscheidungen" zum Thema Uni-Umzug zwischen den Fraktionen gegeben habe. Es sei aber kein Geheimnis, dass er persönlich gegen den kompletten Umzug der Uni auf den Grasbrook sei.

Angesichts der massiven Reaktionen trat Goldberg den geordneten Rückzug an. "Ich habe mich mit der Aussage ein bisschen vergaloppiert. Das war mein Fehler", sagte der CDU-Abgeordnete. Gemeint habe er lediglich, dass es "kurzfristig keine positive Entscheidung für den Grasbrook" geben werde. Das hatte er nur nicht gesagt. In der Fernsehsendung hatte Goldberg den Uni-Umzug als "vielleicht interessante Überlegung" bezeichnet. "Aber der eine oder andere mag da auch den Blick fürs Ganze verloren haben", so der Abgeordnete. Es gebe andere Investitionsvorhaben, die für die Stadt vordringlicher seien und "sicher schneller eine Rendite für die Stadt abwerfen".

"Mit Interesse" hat SPD-Hochschulexpertin Dorothee Stapelfeldt die Aussagen Goldbergs zur Kenntnis genommen. Hinter den Kulissen sei schon lange klar, dass die Universität nicht auf den Kleinen Grasbrook verlagert werde. Deshalb sei es höchste Zeit, dass Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) den Stillstand beende und das Thema für erledigt erkläre.

Vielleicht gilt Goldberg schon in wenigen Monaten, wenn das Projekt "Grasbrook" auf Eis gelegt wird, als Prophet.


Link: http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1107024/CDU-Abgeordneter-Der-Uni-Umzug-ist-beerdigt.html

Donnerstag, 23. Juli 2009

Dokumentiert: acadamics.de zur Präsidentenfindung

Die nächste Panne kommt bestimmt

Bei der Wahl von Hochschulrektoren gewinnen Headhunter an Einfluss. Das geht zulasten der universitären Demokratie.

Von Jan-Martin Wiarda

Der Gutachter war voll des Lobes für die Kandidatin. Schlank sei sie und sportlich, habe blondes schulterlanges Haar und einen elegant-ansprechenden Kleidungsstil. Sie kommuniziere sehr gut und habe die Fähigkeit, kluge und maßvolle Entscheidungen zu treffen. Die logische Schlussfolgerung: Frau Prof. Dr.-Ing. Monika Auweter-Kurtz sei mit 7,0 von 10 möglichen Punkten für die Position der Präsidentin der Universität Hamburg qualifiziert.

Das streng vertrauliche Persönlichkeitsprofil, das ein sogenannter Headhunter von der ehemaligen Uni-Chefin erstellte, stand jahrelang in Auszügen fast unbeachtet auf einer Website. Wenige Tage nachdem die Raumfahrtexpertin durch einen Uniweiten Aufstand gegen ihren autoritären Führungsstil zum Rücktritt gezwungen wurde, wird es für ihre Gegner jetzt zum Symbol für das beklagte Demokratiedefizit ihrer Amtszeit. "Man muss nur schauen, wie alles angefangen hat", sagt Bela Rogalla, der 2006 als studentischer Vertreter im Senat gegen die Wahl von Auweter-Kurtz gestimmt hat. Statt sich um den fehlenden Rückhalt der Kandidatin in der UniÖffentlichkeit zu kümmern, hätte sich die eingerichtete Findungskommission oberflächliche Gedanken darum gemacht, wie präsentierbar sie sei. »Das Berufungsverfahren war abstrus und intransparent «, kritisiert der Sinologe Michael Friedrich, Initiator einer Unterschriftenaktion Hamburger Professoren, die dem Abgang der als "Raketen-Moni" gescholtenen Auweter-Kurtz vorausging. "Wir brauchen mehr Partizipation - und das nach Möglichkeit schon bei der nächsten Präsidentenwahl."

Die Demokratie zurück an die Uni - auch bei den jüngsten Bildungsstreiks war es eine der Kernforderungen. Und der Druck auf die Politik nimmt zu: Die Hamburger Personal-Querele wirft ein grelles Licht darauf, wie radikal sich die Personalpolitik von Hochschulen bundesweit verändert hat. Rektoren und Präsidenten werden dank neuer Landeshochschulgesetze mit zuvor ungekannten Machtbefugnissen zu Chefmanagern aufgewertet, ihre Wahl wurde vielerorts den alten Uni-Gremien entrissen und in die neuen, Aufsichtsräten nachgebildeten Hochschulräte ausgelagert, in denen sich auch Firmenlenker und Nichtwissenschaftler wiederfinden. Die dritte Analogie zur Unternehmenswelt besteht in der Einschaltung professioneller Personalberater: Bonn, Bielefeld, Siegen und Regensburg sind nur einige der Universitäten, die in den vergangenen Jahren Headhunter beauftragt haben. Die Berater berichten einer eigens eingerichteten Findungskommission vertraulich über mögliche Bewerber. Erst kurz vor der Wahl wird eine kleine Auswahl von Kandidaten den Medien präsentiert. Kritiker sprechen von einem abgekarteten Spiel. Nach mehreren Pannen, von denen der Fall Auweter-Kurtz die letzte war, wachsen die Zweifel an einem Verfahren, das durch das Anwerben externer Kandidaten hartnäckige Uni-interne Reformblockaden aufbrechen soll. Doch während der Nutzen privater Agenturen für die Hochschulen kaum messbar ist, sind die Kosten beträchtlich. Dabei wiegt das Honorar, gewöhnlich ein Drittel des jährlichen Präsidentengehalts, am geringsten. Der Frust der ausgebooteten Uni-Öffentlichkeit ist der eigentliche Preis - und kann wie in Hamburg zur Hypothek für den Amtsinhaber werden.

Link: http://www.academics.de/wissenschaft/die_naechste_panne_kommt_bestimmt_36455.html

Hopo-Länderspiegel: Greifswald zum Bildungsstreik

Kein Krawall, nur Remmidemmi - Bildungsstreik in Greifswald

Es war eine bunt gemischte Masse aus jungen Menschen, die sich von der Unibibliothek aus durch Greifswald bewegte. Ihren Unmut hatten sie auf Transparente geschrieben, in den Augen war die Wut und Enttäuschung deutlich zu sehen. „Arbeit nervt“, schallte es aus den bunt verzierten Boxen; die Parole einer Generation, der oft Desinteresse und Identitätslosigkeit vorgeworfen wurde. Die Ironie versteht, wer sie verstehen will. Denn wenn junge Menschen eins wollen, dann ist es eine Zukunft mit der Aussicht auf Arbeit.

„Bildung für alle“, das ist die Forderung mit der das bundesweite Aktionssbündnis „Bildungsstreik 2009“ Schüler und Studenten aus der ganzen Republik dazu aufforderte, am 17. Juni ihre Klassenräume und Vorlesungssäle zu verlassen, um gegen die Bildungspolitik von Bund und Ländern zu demonstrieren. Über hunderttausend junge Leute gingen bundesweit auf die Straße. Der Moment dafür, konnte gar nicht besser gewählt worden sein. Die Zeitungen waren voll in den letzten Wochen mit Leitartikeln, in denen sich darüber gewundert wurde, wie ruhig und gelassen die Deutschen in der Krise doch blieben. Was für ein Glück sei es doch, dass soziale Unruhen bislang ausgeblieben sind, weil nur so vernünftig Politik gemacht werden könne. Das mag nicht ganz falsch sein. Doch ist es ein nicht hoch genug einzuschätzendes Zeichen, dass sich nun genau die erheben, deren Zukunft momentan aufs Spiel gesetzt wird. Jene Generation, die bislang hilflos mit ansehen musste, wie das Geld ihrer Zukunft in die Rettung von Banken fließt, während die eigenen Schulen und Hochschulen zerfallen und beim Lehrpersonal weiter gespart und gekürzt wird. Dass aber die Zukunftsaussichten möglicherweise noch viel schlechter wären, wenn der Staat nicht massiv in die Wirtschaft eingreifen würde, ging in Parolen wie „Die Commerzbank hat deine Studiengebühren“, welche als Ankündigung des Streiks in einem Youtube-Video verkündet wurden, etwas unter.

Es ist viel im Vorfeld darüber diskutiert worden, ob sich der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA) der Universität Greifswald an der bundesweiten Aktion offiziel beteiligen und eine eigene Demo organisieren soll. Das Studentenparlament erteilte dem AStA schließlich nur einen Informationsauftrag. Fabian Freiberger, AStA Referent für Hochschulpolitik, hatte befürchtet, dass Leute aus der linksextremen Szene sich die Aktion zu Nutze machen könnten. Nach der Absage von offizieller Seite an der Aktion, nahmen der Sozialistisch-Demokratische Studierendenverband (SDS), die Jusos und die Grünen die Organisation einer Veranstaltung selbst in die Hand. Gemeinsam mit vielen Partnern organisierten sie eine Demonstration vom Berthold-Beitz-Platz über die Anklamer Straße durch die Innenstadt bis zum Rubenowplatz.

400 Teilnehmer schlossen sich dem Zug an. Mit lauter Musik und deutlichen Forderungen machten sie auf gravierende Fehlentwicklungen in der Bildungspolitik und Missstände an der Universität Greifswald, wie baufällige Hörsäle und Seminarräume an einigen Instituten, aufmerksam. Wie sich zeigte, waren die Befürchtungen von StuPa und AStA ob linker Steineschmeißer unbegründet, im Laufe der Veranstaltung blieb es in Greifswald völlig friedlich. Von Friede, Freude, Eierkuchen konnte dennoch keine Rede sein. Viele sind gekommen, weil sie mir ihrem Bachlorstudium unzufrieden sind. Eine Reform der neuen Studiengänge, das ist eine der Hauptforderungen des Bildungsstreiks. Viel zu verschult sei das System, auf der Jagd nach Credit Points ginge die Freiheit im Studium völlig verloren. In diesem Zusammenhang sorgte auch die inszenierte Zwangsexmatrikulierung einiger Studenten eine Woche zuvor für Aufsehen. Studenten wurden von dunkel gekleideten Gestalten aus ihren Hörsälen gezerrt; sie hatten nicht alle Prüfungsleistungen erbracht. Der Unterschied zwischen Realität und Schauspiel war nicht für jeden gleich so einfach zu unterscheiden.

„Ich will, dass Bildung kein Privileg für Wenige ist“ erklärte Annika, 22 Jahre und BA-Studentin für Geschichte und Deutsch. Eine erstaunliche Aussage, macht sie doch deutlich, dass diese Generation nicht nur ein Volk aus Egoisten ist, wie oft gemutmaßt. Es geht den Demonstranten in erster Linie gar nicht um sich selbst. In Ihrer Studienzeit werden keine großen Veränderungen mehr herbeigeführt werden können. Doch das viele Geld, welches momentan in die Rettung von Banken und Unternehmen fließt, sehen sie in ihrer Bildung und derer, die nach ihnen kommen, besser angelegt. „Natürlich lässt sich der Verkauf eines Autos kurzfristig als Erfolg werten, doch langfristig brauchen wir gut ausgebildete junge Menschen mit frischen Ideen“, erklärte Anne Klatt von der Grünen Hochschulgruppe.

Annika jedenfalls war enttäuscht darüber, dass sich am Ende doch nur ein paar hundert ihrer Kommilitonen dazu aufraffen konnten, mitzudemonstrieren: „Die meisten scheint es nicht zu interessieren, was um sie herum passiert. Die denken sich: Was wollt ihr denn? Durch mein Studium komme ich schon irgendwie durch“. Luisa, 19 Jahre alt und Jurastudentin brachte es auf den Punkt: „Für viele geht das Engagement nicht über das Beitreten der Bildungsstreik Gruppe im StudiVZ hinaus“.

David Noack, Mitglied im Studentenparlament, SDS-Mitglied und Mitorganisator der Veranstaltung, sah die Demo dagegen als großen Erfolg, er hatte mit weniger Leuten gerechnet. Den Grund dafür sah er paradoxerweise in der schlechten Publicity der Gegner des Bildungsstreiks. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) hatte auf Flyern und in einer Pressemitteilung Studenten dazu aufgefordert, sich nicht an dem Streik zu beteiligen. Bildungspolitik dürfe nicht krawallorientierten Leuten überlassen werden, die Studenten vom Lernen abhalten. Wie allerdings vom Schreibtisch aus auf die ohne Zweifel vorhandenen Probleme aufmerksam gemacht werden soll, blieb offen.

Die Frage, was eine solche Veranstaltung effektiv bringt, ist allerdings berechtigt. Bundesbildungsministerin Annette Schavan bezeichnete die demonstrierenden Schüler und Studenten im Deutschlandfunk als „gestrig“. Einer Konferenz, an der sich Politik und Studenten an einen runden Tisch zusammensetzen sollen, hat sie aber zugestimmt. Sie soll im Juli stattfinden. Annika sieht der Zukunft entspannt entgegen. „In ganz Deutschland sind wir so viele. Die können uns gar nicht ignorieren“. Sie strahlt dabei eine Zuversicht aus, dass man ihr fast glauben möchte.

Link: http://www.webmoritz.de/2009/07/20/titel-kein-krawall-nur-remmidemmi-bildungsstreik-in-greifswald/


Dienstag, 21. Juli 2009

Dokumentiert: Die Welt zum Rechtsruck des AStAs

Die Studentenvertretung an der Uni wandert langsam nach rechts

Der AStA wird jetzt auch vom RCDS mit getragen

Die Zeiten eines Links-AStAs an der Universität Hamburg scheinen vorerst vorbei zu sein: Jetzt wird der neue Vorstand der Studierendenvertretung auch vom RCDS, der CDU-nahen Studentenorganisation, mit getragen. Dazu haben der AStA und der RCDS eine "Tolerierungsvereinbarung" für die laufende Legislaturperiode geschlossen. Dazu haben der AStA und der RCDS eine "Tolerierungsvereinbarung" für die laufende Legislaturperiode geschlossen.

Denn handlungsfähig ist der AStA-Vorstand nur, wenn er auf die Mehrheit der Sitze im Studentenparlament zurückgreifen kann. Die Mehrheitsverhältnisse waren nach der letzten Wahl Anfang des Jahres aber instabil. Der AStA war von der Juso-Hochschulgruppe, der Liberalen Hochschulgruppe, der "WiWi"-Liste der Wirtschaftswissenschaftler, der Mediziner-Liste und der Jura-Liste gebildet worden. Vor wenigen Jahren noch wurden AStA-Vorstände aber von Linken oder der vor zehn Jahren noch starken Grünen Hochschulgruppe gewählt.

Dementsprechend hielt sich der aktuelle AStA auch stark zurück, wenn es um die Beteiligung an Protestaktionen ging, sei es der vor wenigen Wochen von linken Vereinigungen organisierte "Bildungsstreik" oder die Proteste gegen die inzwischen abgetretene Uni-Präsidentin.

Diesen Wandel will offenbar auch der Hamburger RCDS-Landesvorsitzende Andreas Rottler (25) nutzen. Er sagt: "Ein AStA muss die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen zum Wohle der Studenten einsetzen, ein großzügiges Beratungsangebot anbieten und die Studierendenschaft nach außen vertreten. Aus diesem Grund muss alles dafür getan werden, die Teilhabe von linken Extremisten am AStA zu verhindern." Seine Organisation wolle christdemokratische Politik an die Hochschule bringen. Die knappen Mehrheitsverhältnisse zeigten, dass eine "zuverlässige, pragmatische und christdemokratische Größe" gebraucht werde. Ziel sei es, künftig selbst den AStA zu stellen.

Der AStA ist als "Exekutiv-Organ" eine Art Regierung der Studierenden. Er soll die Interessen der Studenten vertreten, übernimmt die Sozialberatung und kümmert sich um Kulturprogramme oder politische Entscheidungen. Dem entgegen steht aber die geringe Wahlbeteiligung: Selten sind viel mehr als zehn Prozent der Studenten gewillt, ihr Studierendenparlament überhaupt mitzuwählen.

Link 21. Juli 2009, 04:00 Uhr:

http://www.welt.de/die-welt/article4158758/Die-Studentenvertretung-an-der-Uni-wandert-langsam-nach-rechts.html



Montag, 20. Juli 2009

Dokumentiert: Der RCDS gibt die Tolerierung des AStAs bekannt

RCDS und AStA der Universität Hamburg schließen Tolerierungsvereinbarung!

RCDS und AStA der Universität Hamburg schließen Tolerierungsvereinbarung für die laufende Legislaturperiode! Der RCDS wird auch in der Kooperation mit dem AStA die Stimme für Demokratie und Freiheit sein und seine Auffassungen selbstbewusst Vertreten.

Aufgrund unklarer und instabiler Mehrheitsverhältnisse im Studentenparlament an der Universität Hamburg haben der RCDS Landesverband Hamburg und der amtierende AStA, bestehend aus Juso-Hochschulgruppe, Liberale Hochschulgruppe, WiWi-Liste, Mediziner-Liste und Jura-Liste, eine Tolerierungsvereinbarung bis zum Ende der Legislaturperiode geschlossen. Dazu der RCDS Landesvorsitzende Andreas Rottler (25, Mitglied des Studentenparlaments): „Der RCDS hat Herausforderungen stets selbstbewusst wahrgenommen. Ein AStA muss die Ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen zum Wohle der Studenten einsetzen, ein großzügiges Beratungsangebot anbieten und die Studierendenschaft nach Außen vertreten. Aus diesem Grund muss alles dafür getan werden die Teilhabe von linken Extremisten am AStA zu Verhindern. Der RCDS sieht sich in dieser Verantwortung und wird in der Zukunft alles dafür tun christdemokratische Politik nach Vorne zu bringen und den AStA an die oben genannten Aufgaben zu erinnern!“

Die knappen Mehrheitsverhältnisse haben gezeigt wie wichtig es ist eine zuverlässige, pragmatische und christdemokratische Größe wie den RCDS im Studentenparlament zu haben. Andreas Rottler: „Das für richtig Erkannte auch gegen Widerstände und Bequemlichkeiten zu vertreten und durchzusetzen, ist Maßstab unseres Handelns. Das gute Abschneiden bei der Studentenparlamentswahl trägt hiermit Früchte. Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg und wollen mit unseren vielen motivierten Mitgliedern den Schwung nutzen, um bei der kommenden Wahl ein noch besseres Ergebnis zu erreichen, damit der RCDS in Zukunft selbst den AStA stellen kann!“

Link: http://www.rcds-hamburg.de/2009/07/20/rcds-und-asta-der-universitaet-hamburg-schliessen-tolerierungsvereinbarung/

Dienstag, 7. Juli 2009

Das Leitbild

http://www.uni-hamburg.de/UHH/leitbild1.html

Der GAL ihr 4-Punkte-Plan (Neue, bahnbrechende, innovative Idee: Ein Leitbild für die Uni)

Die notwendigen Schritte:
1. Leitbild – Die Universität muss sich auf ein gemeinsames Leitbild für eine
langfristige Zielvorstellung einigen. Darauf müssen sich alle Beteiligten
verständigen können. Grundlage sind die im Struktur- und Entwicklungsplan
entwickelten Maßnahmen und Profilierungsschwerpunkte.

2. Symposium – Auftakt dieser Leitbilddebatte soll ein hochkarätig besetztes
Symposium sein.

3. Strukturen – Im Rahmen der Debatte muss geklärt werden, welche
Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen eine Universität der Zukunft
benötigt. An diesem Findungsprozess sind alle Akteure zu beteiligen. Es gilt,
eine Kultur des Vertrauens herzustellen. Dieser Prozess soll professionell von
außen begleitet werden.

4. Hamburger Hochschulgesetz – Auf politischer Ebene wird eine Evaluierung
des Hamburger Hochschulgesetzes gestartet. Die Zielvorstellungen der
Universität mit den notwendigen Strukturänderungen werden so in
Gesetzesform gegossen.

Montag, 6. Juli 2009

ASTAStA Uni Hamburg präsentiert: Open Air Kino am 14.07

.

Kurz vor den Semesterferien wird das kulturelle Leben auf dem Campus noch ein Stück reicher. Auf dem Gelände der Uni zeigen wir einen sozialkritischen und modernen Hamburger Gangsterfilm:

CHIKO – Hart, ehrlich, skrupellos. Ein Film von Özgür Yildirim und Fatih Akin.

Mit: Moritz Bleibtreu, Dennis Moschitto u.a.

Chiko (Denis Moschitto) will ganz nach oben. Und das geht nur über den Big Boss Brownie (Moritz Bleibtreu). Mit seinem besten Freund Tibet (Volkan Özcan) verschafft er sich Brownies Aufmerksamkeit. Dieser ist beeindruckt von Chikos Mut und seiner Schlagfertigkeit und gibt ihm seine Chance. Als aber Tibet Brownie hintergeht, kommt es zu einer Zerreißprobe: Brownie will mit Tibet nichts mehr zu tun haben. Nun geht es um die Loyalität der beiden Freunde auf der einen und den unbedingten Willen Chikos, es ganz
noch oben zu schaffen, sein Bedürfnis nach Anerkennung, Respekt und Macht auf der anderen Seite. Doch bald merkt Chiko, dass auch ihm das Wasser bis zum Halse steht..,

Die Vorstellung findet im Bereich vor dem Audimax statt. Decken und Kissen können mitgebracht werden!

Veranstaltungsbeginn ist um ca. 21.45 Uhr.

Sonntag, 5. Juli 2009

Worte zum Sonntag: Eva Gümbel (GAL)

"Hamburg hat die Gremienuniversität abgeschafft und eine Uni eingeführt, die Top down gemanagt wird. Die Machtbalance wurde zu Gunsten der Präsidentin verschoben. Meine Vorstellung ist, diese Gewichte wieder anders zu verteilen, ohne zur alten Struktur zurück zu kehren. Wir wollen aber nicht wieder ein Gesetz vorgeben, wie es unter Jörg Dräger passierte. Ich erwarte, dass die Universität selbst sagt, welche Strukturen sie braucht."

[...]
"Der Hochschulrat war in der aktuellen Krise wenig hilfreich."


Eva Gümbel in der taz

http://www.taz.de/regional/nord/hamburg/artikel/1/die-uni-wieder-lenkbar-machen/

Samstag, 4. Juli 2009

Wenn man sich für seine Partei schämt - Oder: Die SPD Eimsbüttel als Bürgerinitiative


http://www.uni-muss-bleiben.de/category/unterstutzer/

Auf dieser Webseite finden sich 8 Genossen der Eimsbütteler SPD. Nur zwei trauen sich dies zuzugeben. Der Uni-Panther hat dafür großes Verständnis.

Freitag, 3. Juli 2009

Hochschulrat zur Unterzeichung des Auflösungsvertrages

Die Präsidentin der Universität Hamburg, Frau Prof. Monika Auweter-Kurtz, und die Senatorin der Behörde für Wissenschaft und Forschung, Frau Dr. Herlind Gundelach, haben einen Auflösungsvertrag geschlossen, der mit Ablauf des 8. Juli 2009 wirksam wird.
Die vorübergehende Leitung der Universität liegt damit in den Händen der Vizepräsidentin Frau Prof. Gabriele Löschper, die dieses Amt turnusgemäß am 1. Juli angetreten hat.

Der Hochschulrat hat mit Bedauern und Respekt das Ausscheiden der Präsidentin zur Kenntnis genommen und dankt ihr sehr für den großen persönlichen Einsatz im Interesse der Universität.

Frau Prof. Auweter-Kurtz hat in ihrer Zeit als Präsidentin Entscheidendes dazu beigetragen, die Universität Hamburg zu stärken und im internationalen Wettbewerb besser zu positionieren. Eine breite Mehrheit der Universität hat an diesem Gestaltungsprozess intensiv mitgearbeitet. Die strategische Neuausrichtung manifestiert sich dabei auch in einem richtungsweisenden Struktur- und Entwicklungsplan der Universität, der sich aktuell in der Endabstimmung befindet.

Im Laufe dieses Prozesses hat sich aber auch eine Vielzahl von komplexen Problemen angehäuft. Der Hochschulrat bedauert, dass diese Probleme einzig der Präsidentin angelastet wurden und dass die damit verbundene Diskussion nicht inhaltlich und vor allem öffentlich geführt wurde.

Vor dem Hintergrund der Kritik und den Aufrufen zur Abwahl der Präsidentin hat der Hochschulrat in den vergangenen Wochen intensive Gespräche mit allen Mitgliedern des Präsidiums, den Dekanen und den Statusgruppen im Hochschulsenat sowie den Initiatoren des Aufrufs zur Abwahl geführt, um die unterschiedlichen Sichtweisen kennenzulernen und Lösungswege für die vielschichtigen Probleme auszuloten.

Bei seinen Gesprächen hat der Hochschulrat den klaren Eindruck bekommen, dass eine breite Mehrheit der Universität den eingeschlagenen Weg mit voller Überzeugung mitgeht. Auch aus Sicht des Hochschulrats kann es kein Zurück hinter das Erreichte geben, andererseits müssen die dabei erkannten Probleme in naher Zukunft gelöst werden.

In den Diskussionen wurde aber auch immer wieder die Notwendigkeit für einen personellen Neuanfang unterstrichen. Der Hochschulrat dankt der Präsidentin deshalb für den schwierigen, aber konsequenten Schritt eines Ausscheidens.

Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen ist es wichtig, möglichst schnell einen Neuanfang zu schaffen, der auf dem Erreichten aufbaut und die Universität weiterführt.

Der Hochschulrat wird sich bei diesem Prozess satzungsgemäß und aus großer Überzeugung weiter engagieren. Hochschulrat und Hochschulsenat werden deshalb möglichst bald eine Findungskommission für einen neuen Präsidenten oder Präsidentin benennen.

Für Rückfragen:

Prof. Dr. Albrecht Wagner
Vorsitzender des Hochschulrats

Moni geht - Restuniversität versucht den Kurs zu halten

http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/pr/2/21/pm/2009/pm64.html

Anlässlich des Ausscheidens von Prof. Dr.-Ing. habil. Monika Auweter-Kurtz aus dem Amt der Präsidentin erklären das Präsidium der Universität Hamburg und die Dekane der Fakultät für Rechtswissenschaft, der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, der Fakultät für Geisteswissenschaften und der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften:

1. Die Universität ist uneingeschränkt handlungsfähig. Nach dem Rücktritt der Präsidentin liegt die Leitung der Universität weiterhin beim Präsidium – jetzt bestehend aus den Vizepräsidenten, der Vizepräsidentin und der Kanzlerin (bis ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin sein/ihr Amt antritt). Die erweiterte Hochschulleitung in Form der Universitätskammer (Präsidium und Dekaninnen und Dekane der Fakultäten) ist bereit und in der Lage, die Verantwortung für die Leitung der Universität gemeinsam in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen auszuüben.

2. Die Zuständigkeiten werden wie bisher wahrgenommen. Die Aufgaben der Präsidentin werden bis zur Klärung der Nachfolge gemäß der Vertretungsregelung des Präsidiums turnusmäßig von den Vizepräsidenten bzw. der Vizepräsidentin wahrgenommen.

3. Wir bekennen uns zum Reformprozess der Universität. Präsidium und Dekanate tragen den bereits begonnenen und gemeinsamen entwickelten Reformkurs geschlossen weiter und werden diesen entschieden fortsetzen. Wir stehen insbesondere hinter dem gemeinsam erarbeiteten Struktur- und Entwicklungsplan (STEP). Wir bitten den Hochschulsenat um eine positive Stellungnahme zum STEP in seiner Sitzung vom 9. Juli 2009 und den Hochschulrat um eine baldige Genehmigung.

4. Die im Struktur- und Entwicklungsplan formulierten Ziele und Maßnahmen zeichnen den weiteren Reformprozess der Universität vor. Wir halten an den bereits erreichten Zielen und Reformbausteinen fest und führen die bereits begonnenen Reform- und Entwicklungsprojekte gemeinsam fort.

5. Wir bekennen uns zu einer transparenten, kommunikationsorientierten Vorgehensweise in der Weiterentwicklung der Universität. Die Geschwindigkeit, mit der die begonnenen Vorhaben fortgeführt werden, soll unter Berücksichtigung unser aller Belastungssituation in der Universität und vor dem Hintergrund der Anforderungen des Gesetzgebers bzw. des Senats kritisch überprüft werden.

6. Wir bitten alle Angehörigen der Universität – Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Studierende sowie das Technische und Verwaltungspersonal – um konstruktive Zusammenarbeit und ein gemeinsames Engagement bei der Fortentwicklung unserer Universität.

7. Die Angehörigen der Universität müssen jetzt zu einem von gegenseitiger Wertschätzung geprägten Diskurs beitragen. Gemeinsames Ziel sollte eine Institution sein, die sich modernen Entwicklungen in offener Weise stellt, sich hohen Leistungsstandards in Forschung und Lehre verpflichtet fühlt und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne an der Universität arbeiten und sich mit ihr identifizieren.

8. Wir unterstützen aktiv eine baldige und zügige Evaluierung des HmbHG. Unabhängig davon werden wir sobald wie möglich eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen Präsidium und Dekanaten und die Institutionalisierung der Universitätskammer schließen.

Bei aller in der Vergangenheit an der Präsidentin laut gewordenen Kritik erkennen wir ihre Verdienste für die Universität Hamburg an und zollen ihr Respekt für ihre in Verantwortung für die Universität getroffene Entscheidung.