Montag, 2. Februar 2009

Streik an der Law School?

Na wie wäre das?

Einigen Kräften an der Uni Hamburg würden da doch glatt die Augen Neid erblassend übergehen.

Wird aber eh nicht passieren.
Ein Streik an der Bucerius Law School würde allerdings auch angehen als so mancher Veteran des "großen Uni-Streiks" sich das vorstellt.

Worum geht es überhaupt?
Die bösartige Bucerius Event Gmbh (so etwas wie die Uni-Marketing Gmbh nur in erfolgreich) möchte morgen, am kommenden Dienstag eine Veranstaltung zu SOS-Kinderdörfern im großen Hörsaal der BLS (ehem. Botanisches Institut) durchführen. Die dort normaler Weise stattfindende ÖffRecht-Veranstaltung soll verlegt (!) werden.
Eine Studierendenschaft im Aufruhr:

Auf Nachfrage bei der Bucerius Event GmbH, ihres Zeichens 100-%ige Tochter der BLS gGmbH und für die Raumplanung zuständig, wurde mir in einem sehr netten Gespräch mitgeteilt, dass dies nicht auf die Planung der Event GmbH zurückzuführen sei, sondern auf eine Wertung der Hochschulleitung: Bei diesen Veranstaltungen, die uns aus “unseren” Hörsälen werfen, handele es sich um keine kommerzielle Vermietung, an der die Event GmbH (und damit die BLS) verdiene. Vielmehr seien dies Veranstaltungen, die von der Stiftung oder der Hochschulleitung forciert würden und die Event GmbH würde nur ausführen und planen. Im Klartext also: Die Hochschulleitung trifft die Entscheidung, dass die Außenreputation (Kontakte, PR, mögliche Arbeitgeber) wichtiger ist als die Lehrveranstaltungen. Zugegeben sind die SOS-Kinderdörfer (darum geht es kommenden Dienstag) unterstützenswert und auch die Wirkung der Hochschule ist wichtig, aber meiner Meinung nach sollte der Lehre in einer Hochschule der Vorrang eingeräumt werden.

Auch wenn die Geschäftsleitung dies immer wieder betont, handelt sie doch entgegengesetzt. Dies finde ich unmöglich. Was sie bei der nächsten Gelegenheit wohl zu einem “Streik” (einfach die Vorlesung trotzdem im Auditorium durchführen) sagen würde?

Wir lernen also: Die im Buc-Blog provokant gestellt Frage "Grundrechte oder Waisenkinder" muss nicht mehr abgewogen werden.
Und einen Streik an der Law School stellt man sich so vor, dass man die Vorlesung am Raumplan festhaltend durchführt. Nach dieser Definition hat der Wiwi-Bunker die längsten Streiksemester seit 1993 auf dem Buckel.

Der Unipanther hofft inständig, dass die Bucis sich Frau Wiecoreck-Zeul todesmutig in den Weg stellen und Verfassungsrecht vor Kinderdörfer stellen.

An der Uni indes, wo weder Raumnot noch allzu viele Abendveranstaltungen vorherrschen könnte man wütenden und auch ein stückweit traurigen Gesetzes-Schüler aufnehmen. Die Uni-Marketing schafft es nämlich nicht, etwas an Frau Wicoreck-Zeul zu vermieten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Toller Beitrag. Ich bin einer von den Bucis, und unter uns: Bei diesem Thema haben einige meiner Kommilitonen echt einen an der Waffel ...