Freitag, 22. Mai 2009

Wenn das Erträgliche überschritten ist: Gremienvertreter treten aus Protest zurück

Nicht nur weise, auch wachsam: Die Eule

Die zweitgrößte ProfessorInnenliste an der UHH, die "Eule der Minerva", hat wegen des immer stärker um sich greifenden Demokratiemangels in der akademischen Selbstverwaltung am Dienstag den Rücktritt aller ihrer VertreterInnen aus dem Akademischen Senat und seinen Ausschüssen beschlossen.


Die Eule der Minerva steht in der Tradition des streitbaren und nicht vergessenen Direktors des Soziologischen Instituts, Herrmann Korte, der selbst über Jahre bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2000 die Hochschulpolitik der Universität mitgestaltete.

Bei den zurück getretenen Minerva-Eulen handelt es sich um die AS-Mitglieder Prof. Sting, Prof. Klein, Prof. Beltzer und Prof. Reuther und ihre Verteter Prof. von Lüde, Prof. Greven und Prof. Gutmann der gleichzeitig vom Fakultätsrat Germanistik zum Dekan gewählt und vom Uni-Präsidium nicht bestätigt worden war.

In einer Erklärung begründet die "der GAL nahe stehende" Eule der Minerva ihren Rückzug unter anderem mit der durch das neue Wissenschaftsförderungsgesetz weiter betriebenen Entmachtung der universitären Gremien und der unzumutbar kurzen Frist für die Universitäts-Senatsmitglieder zu der Gesetzesvorlage Stellung zu nehmen.

Auch der Fall Dekansfindung Geisteswissenschaften und vorangegangene Konflikte zwischen Uni-Präsidium und Lehrenden wie der Fall Todt haben sicherlich dem Rücktritt zugetragen. Alles in allem kann man das Klima auf der Ebene der akademischen Selbstverwaltung nun vollends als vergiftet betrachten.

Es steht außer Frage ob die bisherigen Methoden der Uni-Präsidentin in Sachen Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit, Diskussionsbereitschaft und Transparenz der adäquate "Führungsstil" für eine Universität, die eben doch kein Unternehmen ist, waren. Betrachtet man den Scherbenhaufen der letzten zwei Jahre so kann man mit Gewissheit sagen, dass Frau Auweter-Kurtz es gerade zu darauf angelegt, die Anzahl ihrer Gegner sukzessive zu erhöhen.


Welche Konsequenzen sich aus dieser Verschärfung des Tons an der Universität ergeben wird sich spätestens auf der kommenden Sitzung des akademischen Senats zeigen.

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