"Eva Gümbel, wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, kritisiert dieses Verfahren und die mangelnde Transparenz bei der Wahl Lenzens: „Es war ein großer Fehler, dass keine öffentliche Anhörung des Kandidaten stattgefunden hat. Die chaotischen Umstände seit Donnerstag können - von außen betrachtet - nur als fragwürdig bezeichnet werden. Der Hochschulrat hat zum wiederholten Male bewiesen, dass er mit der Aufgabe der Wahl eines Präsidenten offenbar überfordert ist. Wenn aber der Hochschulrat nicht zum Wohle der Universität arbeitet, dann stellt sich für mich die Frage seiner Legitimität.“
Tief blicken lässt so etwas. Zum einen gibt die GAL - oder zumindest Frau Gümbel ("Am 24.02. Grün wählen und damit Studiengebühren abwählen!")- zu, bestimmte Vorgänge nicht wirklich mitzuverfolgen oder halt "von außen". Zum Anderen gibt man damit auch die reine Zuschauerrolle im hochschulp0litischen Sektor zu. Eine halbtraurige Pressemitteilung und ein an Dieter Lenzen gerichteter Glückwunsch ob der vollkommenen Machtlosigkeit beim Wahlvefahren komplettieren ein desolates Bild der grünen Unipolitik.
Das Tragische: Die Arbeitsweise des unter Jörg Dräger eingerichteten Hochschulrats ist bedauerlicher Weise nicht neu. Nicht ein Mal in der GAL-Fraktion. Ein klassischer Fall von: "Oh, wie gemein es ist schon wieder nicht so gelaufen wie wir wollten". Nur leider sitzt man jetzt in der Regierung und hätte durchaus etwas daran ändern können.
Die GAL - oder wenigstens Gümbels Vorgängerin Heike Opitz - hat das nicht nur gewusst sondern auch etwas konkreter benannt. Und zwar als Monika Auweter-Kurtz zur Unipräsidentin gewählt wurde. So schrieb das Abendblatt am 22. Juli 2006:
Erstmals wurde die neue Präsidentin nicht mehr in der Uni selbst, sondern durch das neu vorgeschaltete Gremium Hochschulrat gewählt. Im Hochschulrat besitzen Vertreter der Universität Hamburg gar keine Mehrheit. Die GAL-Hochschulexpertin Heike Opitz fordert, diese Regel wieder zu ändern: "Es kann nicht sein, daß Fachfremde die Entscheidung darüber treffen, wer an der Uni das Sagen haben soll und der Akademische Senat das dann nur noch abnicken darf."
Andere Legislatur, zwei Wochen nach der Wahl durch den Hochschulrat bleibt der GAL nicht mehr als zu gratulieren. Die SPD gratuliert vorsichtshalber gleich mit.
Für Weiteres empfiehlt sich das SPD-Blog hh-heute:
http://www.hh-heute.de/uni-lenzen-nimmt-seine-wahl-an/
Das Campusgrün als grüne Vorfeldorganisation eine eher verwirrende Rolle spielt, zeigt sich auch durch den Umstand, dass man zwar nicht gegen Lenzen gestimmt hat, aber nun das Verfahren in Zweifel zieht. Danach wohlgemerkt.
Sonntag, 13. Dezember 2009
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