Donnerstag, 29. Oktober 2009

Dokumentiert: Offener Brief des AStA an den HamburgerSenat

Sehr geehrte Mitglieder des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg,

„Hamburg lässt doch nicht etwa seine Zukunft fallen?!“

Mit Hinblick auf Ihre Finanztagung fordern wir Sie ausdrücklich auf, mehr Geld in die Universität Hamburg zu investieren und keine Kürzungen im Bereich Bildung zu beschließen. Nachdem bereits der Kulturetat um 10 Prozent gekürzt wurde, werden Stimmen laut, dass Selbiges für den Bereich Bildung und somit auch für unsere Universität geplant ist. Dass eine solche Entscheidung inakzeptabel und unverantwortlich wäre, möchten wir Ihnen hiermit noch einmal besonders aus studentischer Sicht aufzeigen:

1. Die dramatische finanzielle Situation unserer Universität wurde jahrelang ignoriert.
Dabei sollte eine Universität stetig gefördert werden, um eine immerwährende Weiterentwicklung zu gewährleisten. Da ist seitens der Politik viel zu wenig passiert. Sie können das ändern!

2. Bildung bestimmt die Zukunft unserer Gesellschaft!
Ohne Bildung funktioniert nichts. Sozialwesen, Arbeitsplätze sowie Wirtschaft können sich ohne vernünftige Bildung nicht weiterentwickeln. Unsere, Ihre sowie nachfolgende Generationen und besonders Hamburg brauchen Chancen auf Entwicklung. Geben Sie Hamburg und jungen Menschen die Chance zur Entfaltung!

3. Große Vorhaben wie die Umsetzung von Bachelor und Master haben ihren Ursprung in der Politik.
Auch wenn es sich hierbei um Reformen handelt, die der Gesellschaft zu Gute kommen sollen, tragen die Verantwortlichen die entstandenen Konsequenzen bislang nicht. Gerade in der momentan misslichen Lage - der Prozess ist noch lange nicht beendet - müssen mehr Gelder investiert werden. Immense Arbeiten mussten ohne zusätzliche Mittel von der Universität bewältigt werden. Dies ist seitens der Politik unverantwortlich gewesen und für die Akteure unserer Universität in großen Teilen demotivierend. Nach wie vor ist ein reibungsloser Ablauf seitens der Politik gewünscht, das Ergebnis ohne zusätzliche Hilfe jedoch in weiter Ferne. Stattdessen kommt es zu sehr schwierigen Ausbildungsverhältnissen und berechtigter Kritik.
Sie wollen gute Bachelor- und Master-Studiengänge? Erfüllen Sie Ihren Beitrag!

4. Es kommen doppelte Abiturjahrgänge auf uns zu.
Auch hier tragen junge Menschen die Konsequenzen für Entscheidungen der Politik (Schulzeitverkürzung). Laut Politik sollen mehr Menschen den Weg zur Hochschule finden, gleichzeitig erhalten nicht alle die gleiche Chance auf akademische Bildung. Es werden keine zusätzlichen Mittel für mehr Studienplätze bereit gestellt.
Sie wollen mehr AkademikerInnen? Geben Sie allen Menschen die Chance auf einen Studienplatz!

38.000 Studierende sowie alle anderen Mitglieder der Universität sind sich einig:
Kürzungen des Etats sowie Unterlassung von weiteren Investitionen haben fatale Folgen für die Zukunft unserer Universität und somit auch für die Zukunft Hamburgs.

Wir fordern Sie auf, keine leeren Versprechungen mehr zu äußern, sondern langfristig zu denken.
Unsere Universität hat oftmals unter politischem Aktionismus leiden müssen. Es wurden Ideen umgesetzt, die nur kurzfristig funktionierten. Wir brauchen Ideen und politische Entscheidungen, die gemeinsam mit den Akteuren unserer Universität besprochen werden. Wir brauchen einen Fahrplan, der über den Struktur- und Entwicklungsplan hinaus darstellt:
Wir alle wollen eine gute Zukunft für die Universität Hamburg.

Ihr Beitrag dazu muss sein, diese Wünsche, Ziele und Erfordernisse im Haushalt widerzuspiegeln.
Priorisieren Sie den Bereich Bildung bei Ihren weiteren Plänen.
Fragen Sie Ihre WählerInnen, fragen Sie NichtwählerInnen - alle wollen mehr Geld für Bildung und keine „heiße Luft“!
Verspielen Sie die Zukunft Hamburgs nicht.
Entscheiden Sie sich richtig!

Mit erwartungsvollen Grüßen,

der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Hamburg

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