Donnerstag, 1. Oktober 2009

Dokumentiert: SPD Eimsbüttel geht in die Wahlnachlese

In einer fast vierstündigen Sitzung des Kreisvorstandes, an der gut 60 Parteimitglieder teilnahmen, hat die SPD Eimsbüttel am gestrigen Mittwochabend mit der Aufarbeitung des schlechten Bundestagswahlergebnisses begonnen. Eine besondere Rolle spielte dabei das Ergebnis des SPD-Direktkandidaten im Wahlkreis Eimsbüttel Danial Ilkhanipour. Mit einem Verlust an Erststimmen von mehr als 21 Prozent (minus 32.000 Stimmen) wurde nur Platz 3 im Wahlkreis erreicht, hinter dem CDU-Kandidaten und noch hinter der GAL-Kandidatin. Zu Beginn der Sitzung forderte der Kreisvorsitzende Milan Pein zu einer kritischen Analyse auf: "Die eindeutigen Zahlen sprechen für sich. Eine Umdeutung dieses Ergebnisses werde ich nicht zulassen."

In einer schonungslosen Debatte mit mehr als 30 Redebeiträgen wurden noch einmal alle Aspekte der gescheiterten Kandidatur zur Sprache gebracht. Dies waren vor allem die Art und Weise der Kandidatenaufstellung und ein Mangel an inhaltlichem Profil des Kandidaten und seines Wahlkampfes. Einig waren sich die Anwesenden, dass Aktionen einzelner Parteimitglieder während des Wahlkampfes zu verurteilen seien, Ursache und Wirkung dürften aber nicht miteinander verwechselt werden.

Zum Schluss der Debatte räumte der Kandidat ein, dass er den Wahlkreis klar verloren habe und hierfür auch die persönliche Verantwortung übernehme. In seinem Fazit sagte der Kreisvorsitzende: "Wir haben heute mit der Aufarbeitung begonnen. Uns steht noch ein langer und schwieriger Prozess bevor, an dessen Ende wir hoffen, das Vertrauen der Wähler wieder gewinnen zu können. Der Kreisvorstand wird weiterhin ein Forum für diese Aufarbeitung sein. Klar ist, dass es eine solche Kandidatur nie wieder geben darf. Zukünftig sollten die Bundestagskandidaten in einer Vollversammlung und nicht mehr über Delegierte gewählt werden."


(Via Email)


Siehe auch dazu: http://www.mopo.de/2009/20091001/hamburg/politik/zeit_der_abrechnung.html

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