HafenCity-Uni: Präsident erteilt Maulkorb für Studenten
Mit einer Schweigepflicht für Studierende und Mitarbeiter hat das Präsidium der HafenCity-Universität auf Spekulationen reagiert, der für 66 Millionen Euro geplante Neubau sei möglicherweise zu klein.
"Um keine Angriffsfläche zu bieten, die die Realisierung des Baus gefährden könnte, haben wir entschieden, keine Statements abzugeben", schreibt Präsident Steven Spier in einer internen Rundmail, die dem Abendblatt vorliegt. Auskünfte erteile ausschließlich die Wissenschaftsbehörde. Im Übrigen sei der Neubau "nicht großzügig, aber ausreichend" geplant, heißt es in dem Schreiben.
Wie berichtet, ist nach Auskünften des Senats unklar, wo Büros für mindestens 180 Mitarbeiter entstehen sollen. Auch eine nachgereichte, präzisere Raumrechnung der Wissenschaftsbehörde vermag dies nicht aufzuklären. Geplant sei eine "flexible Raumnutzung", sagte ein Sprecher der Wissenschaftsbehörde. Fest steht offenbar, dass der derzeit auf fünf Standorte verteilten Hochschule zukünftig weniger Platz zur Verfügung stehen wird.
Viele Studierende werteten die vom Präsidium angeordnete Schweigepflicht als "Maulkorb" und reagierten verärgert. Studentische Gremien seien grundsätzlich unabhängig, betonte Christoph Edler, Präsident des Studierendenparlaments: "Wir lassen uns nicht gerne vorschreiben, worüber wir reden dürfen." Zudem könne Angst vor einem Baustopp nicht als Argument dienen, um "Wahrheiten wie die des zu kleinen Neubaus nicht auszusprechen."
Quelle: Abendblatt.de
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