Donnerstag, 25. Dezember 2008

Beim RCDS hat die eine Hand keine Ahnung was die andere tut.

Harte Zeiten für die Christdemokraten. Da baut der RCDS unermüdlich die für ihre kurze Lebenserwartung bekannten Plakate auf und dann machen die auch noch nicht ein Mal in den eigenen Augen mehr Sinn.
Besonders meschugge ist folgendes:
"Studienanfängerzahlen gehen zurück - Nicht nur Reden. Handeln. RCDS-Projekt Zukunft" (Plakattext) - Dies ist eine in Hamburg oft befürchtete Reaktion auf Studiengebühren. Doch nicht ein Mal die Abschreckung sozial schwächerer Studieninteressierter mag dieser Einschätzung Folge leisten. Hamburg als Studienstandort ist beliebt wie eh und je und liegt damit im neuerdings auch wieder im Bundestrend. Egal, kann man ja trotzdem plakatieren. Wird schon keiner merken. Naja, fast keiner. Obwohl die Wahrscheinlichkeit schon recht groß ist, wenn es sogar den Vollpfosten im Bundesvorstand des RCDS auffällt. Die schreiben auf ihrer Webseite nämlich folgendes:

Der Anstieg der Erstsemesterzahlen an deutschen Hochschulen ist ein gutes Zeichen. Im Jahr 2008 haben mehr Abiturienten ein Studium aufgenommen als je zuvor. Mit 385.000 Studienanfängern stieg die Rate derjenigen, die in ihrem Jahrgang ein Studium beginnen, auf 39 Prozent. „Diese Entwicklung ist überaus erfreulich. Allerdings muss das bedeuten, dass Hochschulen darauf auch reagieren. Die Betreuungsrelation an deutschen Hochschulen ist schon jetzt katastrophal. Durch steigende Studentenzahlen sinkt die Quote nur noch weiter. Wir fordern daher höhere Investitionen in die Betreuung und das Lehrangebot. Nur somit werden aus mehr Erstsemestern auch mehr gut ausgebildete Akademiker“, sagte der Bundesvorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und Mitglied des Bundesvorstandes der CDU, Gottfried Ludewig, am Rande des CDU-Bundesparteitages in Stuttgart.

Die Gesamtzahl von Studenten an deutschen Hochschulen hat außerdem die Zwei-Millionen-Marke überschritten. „Die Tatsache, dass immer mehr junge Menschen sich für ein Studium entscheiden, zeigt eindeutig, dass Studienbeiträge nicht abschrecken. Im Gegenteil, Abiturienten merken, dass sie durch ein gut finanziertes Studium besser für die Arbeitswelt aufgestellt sind“, erklärte Ludewig weiter.

Da plakatiert also der RCDS Slogans, die er vom Bundesverband zugeschickt bekommt. Und genau dieser Bundesverband stellt gerade fest, dass dieser Slogan überhaupt nicht der Realität entspricht und meldet dies stolz "am Rande des CDU-Bundesparteitages" an die befreundete Union. Egal wird schon keiner merken.


Nachtrag: RCDS-Vorstand Ludewig ist übrigens ein besonders lustiger Zeitgenosse. Das findet nicht nur der Uni-Panther (wir berichteten), sondern auch die LINKE.BLS, der Linke.SDS-Ableger an der Bucerius Law School.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Da hat der RCDS in Hamburg wohl mal "günstig" die übrig gebliebenen Plakate der Vorjahre beim Bundesverband erworben. In der CDU schlägt man sich wohl heute noch die Hände vor den Kopf. Denn den Untergang des RCDS in Hamburg hat kein geringerer als Guy Seidel, heute Geschäftsführer bei Kusch, zu verantworten. Mit dem ging dann alles bergab.